Mittwoch, 26. Januar 2011
8:00. Aufwachen. Meine Mitbewohnerin schläft noch im Nebenzimmer, und ich muss nicht zu laut sein. Ich packe meinen Rucksack, esse eine Schüssel Müssli, und verlasse die Wohnung.
9:10. Ich steige die Bahn ein. Ich muss zwei Mal zwischen meiner Wohnung und der Freien Universität umsteigen, so mein ganzes Fahren benutzt drei Züge. Das bedeutet, dass ich gegen fünfzig Minuten von Tür zu Tür brauche. Ich höre meinen iPod zu (deutsche Musik, natürlich) und lese ein Buch.
10:15. Meine Vorlesung fängt an. Es ist ein großes Zimmer, aber wir haben nur um 60 Personen. Der Kurs ist Europäische Geschichte in der zwanzigten Jahrhunderts. Der Professor ist Amerikaner und der Kurs und PowerPoint sind auf Englisch, aber alle Fragen vom Publikum sind auf Deutsch. Wir sprechen über die Klausur am Ende vom Semester. Danach lernen wir über den Kalten Krieg und die Probleme zwischen den Vereinigen Staaten und der Sowjetunion. Die Klasse dauert 90 Minuten.
12:00. Mittagsessen. Ich treffe mit meinem Tandempartner für zwei Stunden. Er ist ein deutscher Student in Berlin, der sein Englisch üben will, und ich will mein Deutsch auch üben. Wir essen in der Unis Mensa und sprechen für eine Stunde auf Englisch und dann eine Stunde auf Deutsch. Er werde in Virginia studieren und er fragt mich immer über Leben in Amerika. Wir sprechen auch über die Nachrichten und Politik, Hobbys, fast alles.
14:00. Pause. Ich gehe in der Bibliothek und lerne für zwei Stunden. Meine Klausure sind in zwei Wochen, und meine ganze Fachnote pro Kurs hängt von nur einer Prüfung ab.
16:30. Aussprachekorrektion. Es gibt zehn Austauschstudenten in der Klasse aus verschiedenen Ländern. Heute lesen wir einen kurzen Aufsatz von Goethe, der ,,Die Natur'' heißt. Jede Person liest für drei bis fünf Minuten und der Professor korregiert unsere Aussprache. Drei Mädchen lesen vor mir, und jedes Mal sagt Herr Dr. Bitterle: ,,Sprechen Sie lauter, ich kann Sie nicht hören.'' Dann lese ich, und nach zwei Sätzen sagt er mir: ,,Nicht so laut, Sie sprechen zu laut!'' Naja. Aber der Aufsatz gefällt mir, er ist so ruhig und schön.
18:00. Ich steige die Bahn noch einmal und fahre nach Hause. Die Bahn ist ganz voll und ich kann mich nicht setzen.
19:00. Ich komme zu Hause an. Meine Mitbewohnerin Cathy kocht ihr Abendbrot. Ich mache mir Nudeln und wir essen zusammen.
20:30. Ich lerne mehr und auch spreche mit meinen Freunden, die noch in Kalifornien sind. Es ist unglaublich, dass mein Tag schon fertig ist, aber es ist nur halb zwolf in Kalifornien!
00:00. Einschlafen. Der Tag war lang und ich bin sehr müde, aber zum Glück habe ich morgen (heute!) keine Klasse und kann später als Mittwoch aufwachen.
Die Realität ist, mein Leben ist nicht so anders als in Kalifornien, außer der Fahren zur Uni. Wie ist es in Vergleich zu deinem Alltag?